Aktuelles

Unterstützung des lokalen Kinder-Ferienprogramms

Beginnend am Samstag, den 27. Juli, haben an vier Wochenenden insgesamt 17 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren im Rahmen des Ferienprogramms Schweidino der Gemeinde Schweitenkirchen in der Max-Elfinger-Halle an einem einführenden Training in das japanische Bogenschießen Kyudo teilnehmen können. Drei Mitglieder der Abteilung Kyudo des FCS begrüßten die jungen Interessenten, die teils von ihren Eltern begleitet wurden, die dann von der Tribüne aus beim Training zuschauten. Wie bei diesem Sport üblich, traten die Sportler zu Beginn in Reih und Glied an und machten eine Verbeugung zum Ehrenplatz Kamiza hin. Nun ist Kyudo die schwierigste Art des Bogenschießens, denn die Langbögen haben keine Pfeilauflagen und keine Zielvorrichtungen, und sie müssen sehr weit ausgezogen werden. Nur zwei der Neulinge hatten Vorerfahrung mit dem Schießen einfacher Bögen, für die anderen war der Sport völlig neu. Nach einer Sicherheitseinweisung und dem mehrstufigen Training mit den Korrekturen ihrer Lehrer schafften es aber alle, am Ende mit einem spitzen Pfeil einen Luftballon zu treffen, der dann mit einem lauten Knall zerplatzte. Einerseits staunten Zuschauer, wie konzentriert die Teilnehmer bei der Sache waren, andererseits ist das aber ein bekanntes Phänomen bei der Ausübung des Sports: Die benötigte Konzentration lässt den Schützen alles andere vergessen.

Die dauerhaft Interessierten dürfen am Donnerstag, den 5. September um 17:00h wieder in die Max-Elfinger-Halle kommen und weitermachen.

Hintere Reihe v.l.n.r.: Abteilungsgründer Herbert Possenriede, Kyudoka-Trainer Dr. Roland Schoeffel, Rainer Garstecki und kniend Nora Uckert. Vordere Reihe v.l.n.r.: Die Kinder Lukas Garstecki, Luca Böhm, Aimar Santiago, Tobias Winkler, Sophie Garstecki, Helena Polster.
Nora Uckert zeigt Helena Polster das richtige Stehen und den Blick zum Ziel.
Rainer Garstecki und Tobias Winkler mit einem einfachen Bogen
Der 10-jährige Aimar Santiago zeigt bereits eine gute Haltung
Verschlagwortet mit

Schweitenkirchener Roland Schoeffel ist Vize-Meister der Kyudo-Kyu-Grade 2023

Als einziger Bayer hat der Schweitenkirchener Dr. Roland Schoeffel an den 15. Deutschen Kyudo Meisterschaften der Kyu-Grade im Oktober 2024 in Wolfsburg teilgenommen und nach Stechen mit Oliver Neimeyer aus Berlin den zweiten Platz errungen. Der erste Platz ging an Marlon Kramer aus Hamburg.

Geschossen wurde auf 28 Meter Entfernung auf ein Ziel mit 36 cm Durchmesser. Im Gegensatz zum olympischen Bogenschießen haben die Kyudo-Bögen keinerlei Hilfseinrichtungen, weder Pfeilauflage noch Kimme und Korn. Das Treffen ist schwierig und braucht viel Übung, manche Teilnehmer des Wettbewerbs erzielten bei 20 Schuss nur zwei Treffer.

Der Sport umfasst alle Altersgruppen. Senioren und Schüler, Männer und Frauen trainieren miteinander und treten im Wettbewerb gegeneinander an. In Japan Nationalsport wird Kyudo weltweit praktiziert, wenn auch außerhalb von Japan nur von kleineren Gruppen, aber es gibt Bayerische, Deutsche, Europäische und Internationale Meisterschaften. In Deutschland gibt es rund 1.500 Kyudoka.

Dr. Schoeffel hat das Bogenschießen während seiner Schulzeit erlernt und war danach mit 19 Jahren Lehrer für Bogenschießen in einem amerikanischen Ferien-Camp. Studium und Beruf erforderten dann eine Pause. 2017 trat Dr. Schoeffel in die Kyudo-Gruppe des FC Schweitenkirchen ein und erwarb 2019 die nötige Kyu-Graduierung für die Wettbewerbsteilnahme. Inzwischen ist er Abteilungsleiter der Schweitenkirchener Kyudoka.

Die Kyudo-Abteilung in Schweitenkirchen wurde 2014 vom Kampfsport-Großmeister Herbert Possenriede gegründet und von der Abteilung Judo im FC Schweitenkirchen aufgenommen, die von Franz Dausch geleitet wird. Die Kyudo-Abteilung des FC Schweitenkirchen ist die jüngste und mit derzeit 6 Mitgliedern auch die kleinste Kyudo-Gruppe Deutschlands. Die bereits international äußerst erfolgreiche Judo-Mannschaft beim FC Schweitenkirchen kann so nun auch einen Erfolg im Kyudo verbuchen.

Vordere Reihe: Ehrenpräsident des Deutschen Kyudo Bundes Feliks Hoff, Wettbewerbs-Dritter Oliver Neimeyer, dann Stilpreis-Gewinnerinnen Sabrina Kazzaz und Martina Schühmann, mit zwei Päckchen Stilpreis- und Wettbewerbsgewinner Marlon Kramer, dann Wettbewerbs-Zweiter Roland Schoeffel, Trainerin Cornelia Brandl-Hoff und der Wettkampfleiter Johannes Maringer. Hintere Reihe: Wolfsburgs Bürgermeister Dennis Weilmann, Gastgeber Markus Hanssler und weitere.

Kyudo in der Max-Elfinger-Halle

Die Freunde des japanischen Bogenschießens trainieren derzeit jeden Montag von 18 bis 20 Uhr in der Max-Elfinger-Halle. Dort üben sie mit einem Langbogen (Kyu) ein Ziel (Mato) mit 36 cm Durchmesser zu treffen, das in 28 Meter Entfernung aufgestellt ist. Es dauert seine Zeit, bis man das schafft. Bei der letzten Bundesliga gab es in ganz Deutschland nur zwei Schützen, die bei zwölf Schuss auch zwölfmal trafen. Die Mehrzahl der etwa 1500 deutschen Kyudoka verfehlte mit einigen oder allen Pfeilen das Ziel. Sich auf den Weg (Do) zur Treffsicherheit zu begeben, das macht Kyudo aus. Kyu-do heißt: Der Weg des Bogens, und das meint den Weg des Bogenschützen von den Anfängen zur Perfektion.

Dieser Weg kann durchaus auch erst im Rentenalter noch erfolgreich begangen werden, auch wenn es in jüngeren Jahren natürlich einfacher ist, den Umgang mit Pfeil und Bogen, die Schusstechniken und Bewegungsabläufe (Hassetsus) zu erlernen. In jedem Fall ist es ein Sport, der Achtsamkeit, Konzentration und Körpergefühl schult und verbessert.

Die Schweitenkirchener Kyudoka haben im letzten Quartal ein Mitglied verabschiedet und eines neu aufgenommen. Heike Birner, 44 Jahre, aus Regensburg, erlernte in drei Jahren das Bogenschießen bei den Trainern Herbert Possenriede und Roland Schoeffel und wechselt in anderen Verein. Klaus Otillinger, 58 Jahre, aus Schrobenhausen, kam Anfang des Jahres dazu und beginnt jetzt seinen Weg als Kyudoka.

Abteilungsleiter Roland Schoeffel und Abteilungsgründer Herbert Possenriede mit den Abschiedsgeschenken von Heike Birner.