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Schweitenkirchener Roland Schoeffel ist Vize-Meister der Kyudo-Kyu-Grade 2023

Als einziger Bayer hat der Schweitenkirchener Dr. Roland Schoeffel an den 15. Deutschen Kyudo Meisterschaften der Kyu-Grade im Oktober 2024 in Wolfsburg teilgenommen und nach Stechen mit Oliver Neimeyer aus Berlin den zweiten Platz errungen. Der erste Platz ging an Marlon Kramer aus Hamburg.

Geschossen wurde auf 28 Meter Entfernung auf ein Ziel mit 36 cm Durchmesser. Im Gegensatz zum olympischen Bogenschießen haben die Kyudo-Bögen keinerlei Hilfseinrichtungen, weder Pfeilauflage noch Kimme und Korn. Das Treffen ist schwierig und braucht viel Übung, manche Teilnehmer des Wettbewerbs erzielten bei 20 Schuss nur zwei Treffer.

Der Sport umfasst alle Altersgruppen. Senioren und Schüler, Männer und Frauen trainieren miteinander und treten im Wettbewerb gegeneinander an. In Japan Nationalsport wird Kyudo weltweit praktiziert, wenn auch außerhalb von Japan nur von kleineren Gruppen, aber es gibt Bayerische, Deutsche, Europäische und Internationale Meisterschaften. In Deutschland gibt es rund 1.500 Kyudoka.

Dr. Schoeffel hat das Bogenschießen während seiner Schulzeit erlernt und war danach mit 19 Jahren Lehrer für Bogenschießen in einem amerikanischen Ferien-Camp. Studium und Beruf erforderten dann eine Pause. 2017 trat Dr. Schoeffel in die Kyudo-Gruppe des FC Schweitenkirchen ein und erwarb 2019 die nötige Kyu-Graduierung für die Wettbewerbsteilnahme. Inzwischen ist er Abteilungsleiter der Schweitenkirchener Kyudoka.

Die Kyudo-Abteilung in Schweitenkirchen wurde 2014 vom Kampfsport-Großmeister Herbert Possenriede gegründet und von der Abteilung Judo im FC Schweitenkirchen aufgenommen, die von Franz Dausch geleitet wird. Die Kyudo-Abteilung des FC Schweitenkirchen ist die jüngste und mit derzeit 6 Mitgliedern auch die kleinste Kyudo-Gruppe Deutschlands. Die bereits international äußerst erfolgreiche Judo-Mannschaft beim FC Schweitenkirchen kann so nun auch einen Erfolg im Kyudo verbuchen.

Vordere Reihe: Ehrenpräsident des Deutschen Kyudo Bundes Feliks Hoff, Wettbewerbs-Dritter Oliver Neimeyer, dann Stilpreis-Gewinnerinnen Sabrina Kazzaz und Martina Schühmann, mit zwei Päckchen Stilpreis- und Wettbewerbsgewinner Marlon Kramer, dann Wettbewerbs-Zweiter Roland Schoeffel, Trainerin Cornelia Brandl-Hoff und der Wettkampfleiter Johannes Maringer. Hintere Reihe: Wolfsburgs Bürgermeister Dennis Weilmann, Gastgeber Markus Hanssler und weitere.

Kyudo in der Max-Elfinger-Halle

Die Freunde des japanischen Bogenschießens trainieren derzeit jeden Montag von 18 bis 20 Uhr in der Max-Elfinger-Halle. Dort üben sie mit einem Langbogen (Kyu) ein Ziel (Mato) mit 36 cm Durchmesser zu treffen, das in 28 Meter Entfernung aufgestellt ist. Es dauert seine Zeit, bis man das schafft. Bei der letzten Bundesliga gab es in ganz Deutschland nur zwei Schützen, die bei zwölf Schuss auch zwölfmal trafen. Die Mehrzahl der etwa 1500 deutschen Kyudoka verfehlte mit einigen oder allen Pfeilen das Ziel. Sich auf den Weg (Do) zur Treffsicherheit zu begeben, das macht Kyudo aus. Kyu-do heißt: Der Weg des Bogens, und das meint den Weg des Bogenschützen von den Anfängen zur Perfektion.

Dieser Weg kann durchaus auch erst im Rentenalter noch erfolgreich begangen werden, auch wenn es in jüngeren Jahren natürlich einfacher ist, den Umgang mit Pfeil und Bogen, die Schusstechniken und Bewegungsabläufe (Hassetsus) zu erlernen. In jedem Fall ist es ein Sport, der Achtsamkeit, Konzentration und Körpergefühl schult und verbessert.

Die Schweitenkirchener Kyudoka haben im letzten Quartal ein Mitglied verabschiedet und eines neu aufgenommen. Heike Birner, 44 Jahre, aus Regensburg, erlernte in drei Jahren das Bogenschießen bei den Trainern Herbert Possenriede und Roland Schoeffel und wechselt in anderen Verein. Klaus Otillinger, 58 Jahre, aus Schrobenhausen, kam Anfang des Jahres dazu und beginnt jetzt seinen Weg als Kyudoka.

Abteilungsleiter Roland Schoeffel und Abteilungsgründer Herbert Possenriede mit den Abschiedsgeschenken von Heike Birner.